Die Definition von Wahnsinn lautet: immer dieselbe Methode anzuwenden und zu glauben, sie führe jedes Mal zu einem anderen Ergebnis.
Wir müssen wahnsinnig sein, nun schon den sechsten Jahresrückblick zu schreiben - indem wir methodisch Monat für Monat Revue passieren lassen - und doch zu glauben, es käme jedes Mal etwas anderes dabei heraus. Dabei ist unser Leben so bunt und vielfältig, daß wir selbst jedes Jahr am Ende des Textes von dem stets anderen Ergebnis überrascht sind.
Wie immer bieten wir den Lesefaulen oder Prioritätenanderssetzern die allseits beliebte Kurzfassung an:
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Am erfolgreichsten im Musikgeschäft war im zurückliegenden Jahr Helene Fischer. 14 Wochen auf Platz 1 der Deutschen Single-Charts sang sie "Atemlos" und genauso fühlten wir uns. Zwölf Monate lang voller Leben und Abenteuer! Ein Viertel dieser Zeit verbrachten wir auf der Südhalbkugel bei einer spektakulären Afrika-Reise.
Einige Wochen waren wir auf Tour in Griechenland, der Türkei, Frankreich und auf den britischen Kanalinseln -
auf Traumstraßen dieser Welt.
Während des sensationellen 7:1-Erfolgs unserer Weltmeister-Jungs waren wir ganz nah dran als unser fünftes Enkelkind geboren wurde und da soll man nicht atemlos sein?
Als Jugendwort des Jahres 2014 wurde gerade gewählt: "Läuft bei Dir"; es paßt auch für uns. Das Leben läuft wie geschmiert und macht uns unfaßbar viel Freude. Und das wünschen wir auch Euch!
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Für alle, die etwas mehr Zeit und Interesse haben, fassen wir gern unser Jahr 2014 hier als Langspielplatte zusammen:
Auch die Toten Hosen hatten einen Hit, der wie für uns geschrieben ist. Sie singen
"An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit"
und genau das traf bereits auf den ersten Tag des Jahres zu. Den Neujahrstag verbrachten wir mit Freunden in über 3000 Metern Höhe in Österreich auf dem Kitzsteinhorn mit gigantischer Fernsicht. An jenem 1. Januar blickten wir uns um und fragten uns, was 2014 wohl alles für uns bereit halten würde.
Die nächsten Wochen nutzten wir, um uns auf die Reiseleitung der 86-Tage-Tour von Namibia nach Kenia und zurück vorzubereiten. Ende März ging es dann los. In Windhoek bezogen wir unser kleines Jeep-Wohnmobil und fortan lebten und arbeiteten wir in einer "Rabbit-Box", wie die Reiseteilnehmer liebevoll unser Fahrzeug nannten. Wir schliefen sozusagen "hängend openair", benutzten als Schreibtisch unseren Schoß und als Frühstückstisch eine Plastikkiste.
UND wir waren einfach nur glücklich. Einmal fuhren wir schon im Morgengrauen zu den roten Dünen der Wüste Namib und verlegten das Frühstück kurzerhand nach draußen - praktisch, wenn man einen beweglichen "Tisch" dabei hat. Und wieder kam uns Helene Fischers "Atemlos" in den Sinn. Sie singt:
"Komm wir steigen auf das höchste Dach dieser Welt,
halten einfach fest was uns zusammen hält.
Atemlos, schwindelfrei, großes Kino für uns zwei."
Doch all die traumhaft schönen Landschaften waren nichts gegen die Tiererlebnisse, die uns wohl immer wieder nach Afrika ziehen werden. "Denn es geht nie vorüber, dieses alte Fieber" behaupten zumindest die Toten Hosen..... Elefanten liefen in Botswana vor uns über die Straße und sorgten für Gänsehaut, wenn wir Ihnen ganz nah waren - wie schweigend in ein Gespräch vertieft.....
Unsere größte Leidenschaft aber sind und bleiben die Löwen.
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In Sambia durften wir bei einer Organisation, die sich in einem kleinen Nationalpark um Aufzucht und Auswilderung dieser prächtigen Tiere kümmert, mit drei fast ausgewachsenen Wildkatzen spazieren gehen.
Beruhigend, daß sie am Vortag gerade eine Antilope gerissen und verspeist hatten....
Der Sinnspruch "Ob dir eine schwarze Katze Glück oder Unglück bringt, hängt davon ab, ob du Mensch oder Maus bist" kann hier leicht abgewandelt werden: "Wenn die Katzen satt sind, bringen sie uns Menschen die glücklichsten Momente des Jahres!"
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Damit hier nun niemand denkt, wir seien auf Urlaubsfahrt in Afrika gewesen, wollen wir ein Ereignis nicht unerwähnt lassen, das ebenfalls diese Reise entscheidend geprägt hat.
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Den Namen "Lunga Lunga" werden wir im Leben nie mehr vergessen. So heißt der Grenzübergang zwischen Tansania und Kenia, an dem wir mit unserer Reisegruppe im Mai in ziemlich aussichtsloser Lage festhingen. Wir waren dort gestrandet, weil Mr. Ali unsere Zolldokumente nicht anerkennen wollte.
Fast hätte unsere Tour dort ein Ende gefunden, wenn Kathrin nicht kurzerhand mal eben nach Johannesburg geflogen wäre, um andere Fahrzeug-Papiere zu besorgen.
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So durften wir nach einer Woche die Grenze passieren und weiterfahren in Richtung Äquator. Neun Grenzen galt es auf dieser Reise zu überqueren und dabei ist der Äquator noch nicht mitgerechnet. "Lichtgrenze" ist in Deutschland zum Wort des Jahres 2014 gewählt worden.
Den Äquator könnte man eher als "Strudelgrenze" bezeichnen, denn auf der Nordseite des Grenzschildes dreht sich ablaufendes Wasser rechts herum und auf der Südseite bildet es seinen Strudel links herum.
Reisen bildet!
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Wie Ihr seht, sind wir schon wieder ganz im Fieber, wenn wir an Afrika zurückdenken. Wir müssen uns zügeln, um aus diesem Rückblick keinen Roman zu machen. Doch wenn wir die Augen schließen, sehen wir traumhafte Landschaften vor uns, sensationelle Tiererlebnisse aber auch Begegnungen mit Menschen, die uns unter die Haut gingen. Außer den unvergessenen und kräftezehrenden Verhandlungen in Lunga Lunga wurden unsere Reiseleiterfähigkeiten manches Mal einer harten Prüfung unterzogen. Doch am Ende wurden wir auch der grimmigsten Polizisten und schwierigsten Situationen Herr, denn was einen im Leben weiterbringt, ist die richtige Mischung aus Freundlichkeit und Dreistigkeit. Natürlich haben wir stets versucht, für unsere Leser alles aber auch alles im Bild festzuhalten. Dabei gehört das Foto von den fröhlichen Straßenbauarbeitern zu einem unserer Lieblingsstücke.
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Oder die Schnappschüsse, die der Schweizer Reiseteilnehmer Peter in einem Masai-Dorf aufgenommen hat. Nie zuvor hatten die Kinder ein Bild von sich selbst gesehen und umlagerten Kathrins Kamera-Display vollkommen fasziniert.
Drei Monate, fünf Länder, 14.000 Kilometer atemloses Abenteuer! Unvergesslich!
Als wir im Juli wieder in Deutschland gelandet waren, erwartete uns ein Kontrastprogramm vom Feinsten. Jetzt hielten uns nicht die Reiseteilnehmer, sondern unsere beiden knapp drei und vier Jahre alten Enkel in Atem, die auf die Geburt ihrer Schwester warteten. Nach ein paar Tagen der Ruhe vor dem Sturm passierte es, daß die kleine Alva ausgerechnet den Abend des Fußball-WM-Halbfinales günstig fand, daß man sie kurzerhand entband.
Zwischen Nationalhymne und Anpfiff kündigte der werdende Vater das bevorstehende Ereignis schon mal locker an und kurz vor der Halbzeitpause beim Stand von 5:0 gegen die Brasilianer wurde Oma Kathrin dann ernsthaft zum Kinderhüten angefordert. Mit dem Fahrrad ging es vom Campingplatz in Bad Cannstatt durch Schloßpark und Fußgängerzone bis zum Stuttgarter Westen. Die Straßen menschenleer! Kein Wunder, denn überall saßen die Fans beim Public Viewing wie gefesselt vor den Bildschirmen. Unsere kleine süße Alva schaffte es dann tatsächlich, noch vor dem Abpfiff auf die Welt zu schlüpfen. Wie singt Helene Fischer so treffend: "Atemlos durch die Nacht...."
Selten paßte es besser!
Kaum war die Nabelschnur durchtrennt, ging die Reise unseres Lebens weiter.
In Nordfrankreich in der Champagne wartete die nächste Kuga-Tour auf uns. Den Beginn der Reise konnten wir ebenso mit Champagner begießen wie die geglückte Geburt unseres fünften Enkelkindes und Deutschlands grandiosen Gewinn der Fußballweltmeisterschaft:
Götzseidank!
Bei der Wahl zum Wort des Jahres 2014 immerhin auf Platz 3.
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Wir erlebten eine kleine aber feine Reise bis zu den Britischen Kanalinseln. Die Rundfahrten über Jersey und Guernsey faszinierten uns mit traumhaft schönen Küsten und Buchten. Wir verbringen unser mobiles Leben stets mit der kleinen Hoffnung im Hinterkopf, etwas zu finden, das wir nie gesucht haben. Dort mitten im Ärmelkanal fanden wir landschaftliche Schönheit, wie wir sie nicht erwartet hatten.
Im August hatten wir Urlaub! Wir sahen endlich unsere besten Freunde Heinz und Regina wieder - trafen uns am Meer. Endloser Strand, Wind, Wellen, Freiheit und Freizeit. Während sich überall auf der Welt die Leute Eiswasser über den Kopf schütteten, tauchten wir ab. Unsere Homepage ging in die Sommerpause und die Sportfreunde Stiller sangen:
"Kurz rief die Pflicht, doch ich hörte sie nicht. Hab mal wieder nicht gemacht, was ich sollte,
sondern einfach nur, was ich wollte."
Paßte auch irgendwie gut zu uns. Wir schliefen lang und viel, aßen Fisch mit Blick auf die Nordsee, sahen die Sonne im Meer versinken und atmeten ein und atmeten aus.....und taten nicht viel mehr.
Lange dauerte dieser Zustand nicht, denn nach der Düsseldorfer Caravanmesse, die jeden September eine feste Größe in unserem Kalender ist, ging es für ein paar Tage zu den niederländischen Nachbarn nach Delft. Beim alljährlichen Kuga Kundentreffen hielt Hans-Hermann Foto-Vorträge über unsere Reisen. Auch ein Ausflug nach Amsterdam fehlte natürlich nicht.
Wenn man im Frühherbst in Holland ist und zur Vorweihnachtszeit im Allgäu sein möchte, dann liegen Griechenland und die Türkei eigentlich fast auf dem Weg. So in etwa war die Logik vom Kuga-Chef, als er uns fragte, ob wir nicht kurzfristig eine Reise durch diese beiden Länder leiten möchten.
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Hier nun paßt perfekt das Wort des Jahres 2014, das bei unseren Nachbarn in Österreich gewählt wurde:
"situationselastisch"
Das sollte man sein, wenn man den Kuga-Olaf zu seinen Freunden zählt....immer schön situationselastisch. Also düsten wir mal eben in den norditalienischen Fährhafen Ancona und ließen uns zusammen mit 17 Wohnmobilbesatzungen mit Camping an Bord auf die Peloponnes bringen.
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Wir verlängerten den Sommer um fast fünf Wochen und machten bei viel Sonnenschein mit dem Wohnmobil eine Rundreise durch die Antike. In der Türkei zeigte sich bei einer Ballonfahrt wie die Welt im Allgemeinen (und die zauberhafte Region Kappadokien im Speziellen) von oben aussieht.
Und dann war sie plötzlich vorüber, die Reisesaison 2014. Ende November begaben wir uns in unser Winterquartier nach Oberstdorf, wo die Sonne am Alpenrand immer so schön scheint.
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Nach 30.000 Kilometern sollten unsere Räder ein paar Wochen still stehen. Hier wollten wir den Atem anhalten und das Jahr ausklingen lassen.
Wie in den Vorjahren trafen wir uns wieder mit unseren Freunden Renate und Volker, die auch vor knapp zwei Jahren ihr Haus gegen einen Phoenix getauscht hatten.
Und was singt Adel Tawil zu dem Thema?
"Zuhause ist da, wo Deine Freunde sind, hier ist die Liebe umsonst. Komm, wir bringen die Welt zum Leuchten!"
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Und nun neigt sich das Jahr dem Ende entgegen und wenn wir - wie jetzt - dieses grandiose 2014 Revue passieren lassen, dann hören wir Andreas Bourani singen. Sein Song "Auf uns" begleitete im Sommer die Fan-Feste der FußballWM.
"Wer friert uns diesen Moment ein
Besser kann es nicht sein
Ein Hoch auf das, was vor uns liegt
Dass es das Beste für uns gibt
Ein Hoch auf das, was uns vereint
Auf diese Zeit, auf diese Zeit."
Ja, ein Hoch auf das, was vor uns liegt!
Wir wollen noch nicht allzu viel verraten aber auch 2015 wird turbulent werden und wir planen Reisen auf fast allen Kontinenten. Getreu dem Motto des Jugendwortes 2012: "YOLO" (you only live once)! Ganz genau, Du lebst nur einmal und deshalb mach das Beste aus jedem Tag!
Das wünschen wir uns und das wünschen wir Euch!
Macht aus 2015 ein bärenstarkes Jahr, bleibt gesund, bleibt neugierig, geht hinaus in die Welt.....
sie kommt nicht zu Euch!
Herzlichst Eure Kathrin und Euer Hans-Hermann
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