10. April 2020
J U B I L Ä U M
 

Life rocks when your home rolls

Das dachten wir uns auch, als wir heute vor exakt zehn Jahren - am 10. April 2010 - dauerhaft unser rollendes Zuhause bezogen.

„Ein Leben auf Rädern muß besonders spannend, abwechslungsreich und cool sein. Das probieren wir mal aus!“


Und so kam es, wie es kommen mußte. Wir lernten, weniger Besitz gegen mehr Spontanität einzutauschen: Weniger Haben - mehr Sein!

 
Inzwischen ist unfaßbar viel passiert. Eine Dekade ist vergangen! Wir haben unser Heimatland ziemlich gut kennen gelernt. Wir haben unsere Liebe zu Afrika entdeckt und gleichzeitig wurden WIR entdeckt. Der Chef des Reiseveranstalters Kuga Tours erkannte unser Organisationstalent und unsere Fähigkeiten, auch inhomogene Gruppen von Menschen mit unterschiedlichsten Sternzeichen durch schwierige Gewässer zu schippern.....(natürlich nur im übertragenen Sinne). 

Denn wir fuhren nicht mit Kreuzfahrtschiffen durch die Welt, sondern mit allen nur erdenklichen Reisemobilen:

Mit großen und sehr großen, mit kleinen und solchen, die eher an einen Kaninchenstall erinnerten. Mit nagelneuen Fahrzeugen und undichten Schuhkartons.

Am liebsten natürlich in unserem geliebten Phoenix durch große Teile Europas vom Nordkap bis zum Bosporus.

So haben wir acht der vergangenen zehn Jahre mit großer Hingabe als Reiseleiter gearbeitet und waren auf fast allen Kontinenten unterwegs. Wir rollten durchs Gebiet der großen Bären in Alaska, waren auf Augenhöhe mit den Gletschern in Kanada und durchquerten die USA von New York bis San Francisco.

Wir umrundeten mehrfach Australien und Neuseeland und immer wieder folgten wir dem Ruf nach Afrika.

 

Dann gab es einen weiteren Schritt in die Ferne.

Wir trafen auf die Reiseveranstalter SeaBridge und Abenteuer Osten.

Neue Herausforderung: 

Wir durften Touren leiten durch das spannende, bunte China und befuhren die Seidenstraße durch Russland, die Mongolei und den Orient bis zum Iran. 

Unser Fernweh wurde gestillt. Doch was zu kurz kam, war die Zeit, die wir mit und in unserem Phoenix verbrachten. Eigentlich sollte es eine Beziehung sein, die Bestand hat in guten wie in schlechten Zeiten - bei Sonnenschein und naßkaltem Nebel. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Ganze jedoch mehr und mehr zu einer Fernbeziehung. Das sollte sich nach zehn Jahren ändern. Versprochen!

 

Das war allerdings nur ein ganz persönliches Abkommen zwischen uns und dem Phoenix.

Wir wollten nach zwei Monaten, in denen wir in Afrika ein letzten Mal mit einem Mietmobil fremdgehen würden, unserem Phoenix die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihm gebührt.

 

Daß zeitgleich die ganze Welt aus den Fugen geraten würde, das war nicht Teil des Plans. Für Wohnmobilisten wurde es eng. Campingplätze und Stellplätze waren plötzlich geschlossen, innerdeutsche Grenzen taten sich auf zwischen den Bundesländern, weltweites und lokales Reiseverbot.

Daß wir es überhaupt bis zum zehnten Jubiläum geschafft haben und uns nicht vorher eine feste Wohnung mieten mußten, haben wir lieben Freunden zu verdanken, die uns ein Stück Land mit Strom und Wasser zur Verfügung stellen.

Nun schreiben wir den 10. April 2020. Weltweit sind mehr als 82.000 Menschen an dem erst seit ein paar Monaten wütenden Corona-Virus verstorben. Tendenz steigend - Perspektive ungewiß. Und plötzlich ist die Welt eine andere! Sie ist auf einen Schlag so viel kleiner geworden, jedes Land denkt an sich, Grenzen werden unüberwindbar. Was uns bleibt ist eine innere Rückbesinnung. Wir werden zukünftig die Kreise enger ziehen. Niemand kann heute voraus sagen, was wir in einem Jahr schreiben werden - zum elften Jubiläum. 

Wir werden weiter auf unserer Homepage  
www.phoenix-on-tour.de  in unregelmäßigen Abständen berichten. Inzwischen haben wir die Besucherzahl von 3 Millionen weit überschritten. Unbemerkt! Doch was sind schon Zahlen in der heutigen verrückten Zeit? Jeden Morgen schaut man auf die nach Ländern sortierte Corona-Tabelle wie auf einen olympischen Medaillenspiegel. Den Horror hinter diesen Zahlen können und wollen wir nicht erfassen. So lange wir verschont bleiben von Infektionen mit schlimmen Verläufen.

Wohl jeder träumt von einer Zeit „danach“. Die Hawaiianer haben ein Wort mit dem klangvollen Namen „Kipuka“ geprägt. Es umschreibt ein Fleckchen Erde, das bei einem Vulkanausbruch von der herabfließenden Lava verschont bleibt. Kipuka ist wie eine Insel, an deren Rändern die zerstörerische Lava vorbei gezogen ist. Vor der Naturkatastrophe war es ein bedeutungsloses Stück Land. Nur indem es unversehrt fortbesteht, verdient es seinen Namen.



Wir wünschen Euch, liebe Leser, daß Ihr Euer persönliches Kipuka findet. Daß diese weltumspannende Katastrophe links und rechts an Euch vorbei fließt und sich früher oder später in unserem schönen Heimatland unsere Wege kreuzen. Wir werden demnächst häufiger auf deutschen Camping- und Stellplätzen anzutreffen sein. In diesem Sinne: Bleibt gesund! Bleibt optimistisch! Bleibt fröhlich! Nach Ebbe kommt Flut!



Fühlt Euch virtuell umarmt von den PHOENIXEN, Euer Hans-Hermann & Kathrin


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