Juni (23) 
Ein Hamster im Käfig Ein Hamster lebte ganz allein. Er hatte Langeweile. Die Gitter waren hart wie Stein. Ihm fehlte eine Feile. Im Käfig war es öd' und fad. Er wollte sich entfernen. In seinem Käfig stand ein Rad. Er wollte radeln lernen. Nach ein paar Tagen konnte er mit einer Pfote lenken. Er turnte freudig hin und her, begann an Flucht zu denken. „Am nächsten Abend geh ich weg und sause durch das Gitter. Ich hamstere noch Brot und Speck und Wasser - einen Liter." Die Backen waren aufgebläht. Er war bereit zum Reisen. Er radelte von früh bis spät und rastete zum Speisen. Und seither hofft er auf sein Glück. Ihm schmerzen schon die Glieder. Das Rad bewegt sich nicht ein Stück. Er strampelt täglich wieder. Der Hamster rennt ein Leben lang und kommt nicht von der Stelle. Er müht sich ab - voll Freiheitsdrang - und schwitzt in seinem Felle. Roman Herberth |
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