Momentan ist richtig...momentan ist gut...
Nichts ist wirklich wichtig...nach Ebbe kommt die Flut...
Und es ist Sonnenzeit...unbeschwert und frei...
Und der Mensch heißt Mensch...
Weil er lacht, weil er lebt...
Und es ist Sonnenzeit...ungetrübt und leicht

Ob Herbert Grönemeyer an die Kieler Woche denkt, wenn er inbrünstig seinen Hit schmettert...wer weiß?
Passen würde es...

Jedes Jahr Ende Juni, wenn die Tage am längsten sind und es erst um 23 Uhr dunkel wird, feiert die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt zehn ganze Tage lang das größte Segelsportfest der Welt und gleichzeitig ein Riesenvolksfest:

DIE KIELER WOCHE

Über 3 Millionen Gäste finden dann ihren Weg in die sonst so beschauliche, eher langweilige Fördestadt. Dann tanzt der Bär, dann rockt die Stadt, dann herrscht Ausnahmezustand.
Selbst der Landtag wird zur Festmeile.

 

Seit 1882 treffen sich Segler aus den verschiedensten Nationen, um in der Außenförde ihre Regatten auszutragen. Heutzutage sind es Jahr für Jahr rund 6000 Wassersportler aus über 50 Ländern, die im Olympiahafen von Schilksee mit etwa 2000 Booten an den Start gehen.

Längst ist aber aus dem Segelevent ein grandioses Musikfestival geworden. Auf 19 Bühnen, die in der ganzen Stadt verteilt sind - sogar auf dem Wasser - treten nationale und internationale Stars auf und geben rund 300 Konzerte - und das alles umsonst und draußen.

 

Dabei werden sogar neue Stilrichtungen geprägt wie etwa der inzwischen legendäre Crossover: "rock-meets-classic", der als „kulturelles i-Tüpfelchen" Tausende begeisterte Zuschauer auf den Rathausplatz zieht. Das Kieler Philharmonische Orchester veredelt dabei z.B. die bekannten Songs der Rocklegenden Suzi Quatro oder der Hollies. Wenn die Hollies, inzwischen in die Jahre gekommen aber immer noch genauso stimmgewaltig und spritzig wie vor 40 Jahren, „Blowing in the wind" zusammen mit einer renommierten Sopranistin singen, dann ist das nicht nur eine Weltpremiere, sondern einfach ein Augen- und Ohrenschmaus unter freiem Sommerhimmel.

Viele Coverbands geben ihr Bestes, um Stücke von Udo Jürgens bis Tina Turner möglichst stilecht darzubieten. Und das Publikum feiert sie als Stars.

Aber auch regionale, unbekannte Musiker und unzählige Kleinkünstler finden ihr Publikum.

Kulinarisch gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Seit über 30 Jahren präsentieren sich auf dem „Internationalen Markt" rund um das Kieler Rathaus die verschiedensten Nationen mit landestypischen Köstlichkeiten von Griechenland über Indonesien und Polen bis zu Spanien, Thailand und Estland. Man findet Krokodilsteaks aus Ruanda und Kängurufleisch aus Australien oder gleich ein ganzes Kalb.

Natürlich hat auch jedes Land seine traditionellen alkoholischen Getränke im Angebot und so singen die Kieler-Woche-Besucher zu später Stunde meist die Trink- und Schunkellieder auf Polnisch oder Irisch.

Dabei trifft man auch die urigsten Gestalten....

Neben den vielen künstlerischen Höhepunkten kann man sich aber auch auf andere Art und Weise sein persönliches High verschaffen. Einige Fahrgeschäfte gehen wahrlich hoch hinaus.

Bei Jugendlichen besonders beliebt ist die Sprung-Rampe, von der aus man sich mit Surfsegel oder Fahrrad in die Luft katapultieren lassen kann, um dann möglichst mit einem Salto vor den verblüfften Augen der Zuschauer im Wasser zu landen.

Aber auch für die ganz Kleinen ist die Kieler Woche ein Paradies. Auf der Krusenkoppel finden sie ein großes Wiesenarreal, von hohen Bäumen umgeben und fern des ganz großen Trubels. Hier entsteht jedes Jahr ein Phantasiegebilde, an dem die Kinder zu Baumeistern werden. Es wird gesägt und gehämmert, gemalt und modeliert, gefärbt und gewebt bis die Märchen wahr werden . Ein buntes Happening!

Und zur Abwechslung geht`s ins Schlammbad. Da möchte wohl jeder noch einmal Kind sein....

Aber auch an vielen anderen Stellen der Stadt lacht das Kinderherz. Tägliche Aufführungen der Puppenbühne, Kinderschminken, Hochseilklettergarten, Hüpfburgen und Wasserspiele.

Sogar echte Ziegen und Schweine lassen sich streicheln. Und das alles unentgeltlich, umsonst und kostenlos, zehn Tage lang von morgens bis abends....

Kein Wunder, daß die Kieler-Woche-Besucher von nah und fern anreisen und das mit den verrücktesten Gefährten:

Über allem aber liegt der maritime Geist der Schiffe. Sogar Gebäude sehen in Kiel aus wie Segel...

Kreuzfahrer machen mitten in der Stadt fest und die hübschen Traditionssegler sind echte Hingucker.

Der heimliche Höhepunkt dieses spektakulären Voksfestes ist jedes Jahr die von über 100.000 Schaulustigen an den Förde-Ufern begeistert verfolgte Windjammerparade. Seit 1972 - anläßlich der Olympischen Segelwettbewerbe in Schilksee - segeln am vorletzten Tag der Kieler Woche die Groß- und Traditionssegler in geordnetem Geschwader Richtung Außenförde, meist angeführt vom Segelschulschiff „Gorch Fock". Was mit 60 Segelschiffen ursprünglich schon imposant begann, ist inzwischen zu einem Heer aus Masten und Segeln geworden, wenn etwa 120 Großsegler an der Parade teilnehmen, flankiert von unzähligen kleinen Yachten. Sogar die Skandinavienfähre „Stena Line" mischt sich zu einer Sonderfahrt unter die Windjammer, deren Name vom Englischen Begriff „to jam the wind" stammt, also „den Wind pressen oder sich an den Wind drücken".

Bei zu starkem Wind können die großen Segelschiffe leider während der Parade kaum Segel setzen, da sie sonst zu schwer zu manövrieren wären. Ebenso vom Wind abhängig und nicht minder schwer zu manövrieren sind die riesigen Ballons, die während der Kieler Woche auf dem Nordmarksportfeld zusammenkommen, einer ehemaligen Trabrennbahn auf der schon Michael Jackson ein open-air Konzert gegeben hat. Wenn es abends endlich dunkel wird, werden sie zum sogenannten "night-glow" illuminiert und dürfen an starken Seilen zu klangvoller Musik tanzen...

Auch die schönste Party geht einmal zu Ende und so verabschiedet sich die Kieler Woche nach den tollen Tagen jedes Jahr mit einem bunten Feuerwerk von Einheimischen und Gästen und dann können die Schüler morgens endlich wieder ausgeschlafen zum Unterricht gehen und die Berufstätigen mit klarem Kopf an den Arbeitsplatz, denn zehn Tage lang hatte sich das sonst so verschlafene Kiel in eine ganz andere Stadt verwandelt. In

„The City That Never Sleeps"

Übrigens: Einen  -Wohnmobilstellplatz-  gibt es auch in Kiel. Etwas abseits gelegen (ca.3km vom Beginn der Festmeile) aber dafür mit Blick auf die Holtenauer Schleuse und die Außenförde.

Zur Kieler Woche gibt es zusätzlich Event-Stellplätze in der Herthastraße und Kösterallee. 


 

 

 

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