Es ruft der See, es lockt das Naß -
wir fahren einmal rum zum Spaß.

 

Es hätte auch heißen können: „wir laufen einmal rum", denn den Großen Plöner See haben wir zuerst beim seit 1982 Ende August augetragenen -Lauffestival- über 37km oder Marathon kennengelernt. Die Strecke ist schwerer als man vermuten würde, stellt man sich doch bei einer Seeumrundung flache Uferwege vor.

Allerdings geht es an manchen Stellen ein paar hundert Meter ins Hinterland und das ist ganz schön hügelig. Auf der Laufstrecke lässt sich aber auch vortrefflich radeln und zwar weitgehend auf schönen Radwegen oder aber wenig befahrenen Straßen.

Sowohl der Lauf als auch unsere Radtour starten in der Kreisstadt Plön, 30km südlich von Kiel. Hier gibt es in der Ascheberger Straße einen kleinen, feinen innenstadtnahen Stellplatz der Gemeinde mit V+E für 5 Euro/Tag, Picknickbank und traumhaftem Seeblick. Leider haben die meisten vermeintlich paradiesischen Umstände im Leben einen Haken; in diesem Fall ist es eine tagsüber relativ stark befahrene Straße in Sicht- und Hörweite. Ein Stückchen weiter auswärts liegt der -Campingplatz Spitzenort-, der für 14 Euro etwas ruhigere Stellplätze vor der Schranke bietet, allerdings ohne Wasserfront. So ist das Leben...

Beide Plätze sind ideale Ausgangspunkte für die große Seeumrundung, denn sie liegen direkt an der Strecke. In Plön ist der Uferweg hübsch bepflanzt und gibt den Blick frei auf das Stadtpanorama.

Auch wenn man zwischendurch den See aus den Augen verliert, spätestens in Dersau führt er wieder romatisch an der Wasserkante entlang.

Hier gibt es sogar einen richtigen kleinen Strandstreifen, der geradezu nach einer ausgedehnten Pause schreit. 

Auf der Strecke findet man aber auch immer mal wieder kleine Restaurants und Imbisse, die ganz auf die Zweitrad-Ausflügler eingestellt sind. Wer den See lieber zu Wasser erkunden möchte, kann sich ein Kanu mieten und tagelang als sogenannter „Kanuwanderer" von See zu See fahren, denn der Plöner See ist Teil der Holsteinischen Seenplatte, auf der viele kleine verwunschene Wasserstraßen als Verbindungsstücke genutzt werden können.

Man hat aber auch die Möglichkeit, einen der Ausflugsdampfer zu besteigen, die einen besonders schönen Blick auf das Plöner Schloß eröffnen.

 

Irgendwie enden in Plön alle Wege am Schloß, denn es dominiert das Stadtbild durch seine erhabene Lage und das strahlende Weiß seiner Fassade.

 

 

Das bereits 1636 erbaute Schloß hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nachdem es seit 1920 als Internat genutzt worden war und wegen knapper öffentlicher Mittel immer mehr zu verfallen drohte, hat es der Unternehmer Günther Fielmann im Jahr 2002 gekauft und mit Millionenaufwand unter dem wachsamen Auge der Denkmalschützer restauriert und in neuem Glanz erstrahlen lassen. Ein Teil des Prunkbaus ist mit antiken Möbeln Gardinen und Tapeten als Kulturdenkmal originalgetreu wiederhergestellt worden, der Rest der Räumlichkeiten wurde in eine hochmoderne Meisterschule für Optiker verwandelt, in der seit 2006 jährlich 6000 Optiker ausgebildet werden.

Das kleine Städtchen Plön, immerhin eine Kreisstadt mit 13.000 Einwohnern, hat eine schnuckelige Fußgängerzone und versteckte Restaurants mit mediterranem Flair, in denen man nach der gut 40km langen Seeumrundung genüßlich die verbrauchten Kalorien wieder auffüllen kann.

Zurück auf dem Stellplatz kann man bei einem Absacker den Blick über den im Abendlicht liegenden See schweifen lassen und den Tag noch einmal Revue passieren lassen....
Das Leben ist schön...

 

Nur 5km von der Südspitze des Plöner Sees entfernt liegt das Gut Stockseehof. Dort findet jedes Jahr im Juli das Musikfest auf dem Lande im Rahmen des Schleswig-Holstein Musikfestivals statt. Ein echter Leckerbissen, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Unser Eventbericht dazu findet sich -hier-


 

 

 

 

 

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