Reisemedizin
Wenn einer eine Reise tut.....

„Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, daß die Flut allmählich Vernunft annimmt."

(Hans Kasper)

Da auch die Anopheles-Mücken in den afrikanischen Feuchtgebieten sicherlich demnächst keine Vernunft annehmen werden und weiterhin zustechen, wo sie nur können, sollte eine Malaria-Prophylaxe bei so einer Reise nicht fehlen.
Im Wesentlichen gibt es drei verschiedene Wege, die man medikamentös gehen kann, ganz abgesehen von Maßnahmen zur Primärverhütung (Moskitonetze, lange Kleidung und Repellentien wie Sprays und insektenabweisende Lotionen).

Das Mittel mit den geringsten Nebenwirkungen ist Malarone. Na ja, Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen machen ja fast alle Medikamente aber schwerwiegende Komplikationen sind wohl nicht bekannt. Nachteil: In Europa ist es nur zur Einnahme für maximal 28 Tage zugelassen und es ist mit etwa 5€ pro Tablette relativ teuer, da es täglich und bis zu sieben Tage nach Verlassen des Malaria-Gebietes eingenommen werden muß.

Ähnlich teuer sind die Lariam-Tabletten mit dem Unterschied, daß sie nur einmal pro Woche geschluckt werden, inklusive zwei Wochen vor und vier Wochen nach Malaria-Exposition. Wer den Beipackzettel liest, der würde sie freiwillig nicht einnehmen. Müdigkeit lässt man sich als Nebenwirkung ja noch gefallen aber es wird außerdem gewarnt vor dem Auftreten von Depressionen, Panikattacken, Halluzinationen, Albträume und Schwindel.

Die dritte Möglichkeit - allerdings in Deutschland für diese Indikation nicht zugelassen - ist die Prophylaxe mit dem Antibiotikum Doxycyclin. Diese kostengünstigste Variante ist nicht zeitlich begrenzt, hat aber auch ihre unangenehmen Begleiterscheinungen. Neben den üblichen Antibiotika-Nebenwirkungen kommt eine besondere Lichtsensibilisierung hinzu, die zu Sonnenallergie führen kann.

Aber einen Tod muß man schließlich sterben und so muß jeder für sich abwägen, was am angenehmsten ist.

Entscheidungshilfen geben die elf Tropeninstitute Deutschlands, die auch offizielle Gelbfiber-Impfstellen sind.
Diese Impfung darf nämlich nicht überall durchgeführt werden. Der Tropenmediziner stellt einen Impfplan zusammen, der für das Camp Challenge-Gebiet neben Gelbfieber auch noch Hepatitis A & B, Typhus, Tollwut und Tetanus umfaßt. Geimpft wird in drei Etappen: Tag 0, Tag 7 und Tag 28. Auch die Gelbfieber-Impfung ist nicht ohne, besonders bei Erstimpfung in hohem Alter. Immerhin besteht aber 10 Jahre Impfschutz.

 

Mittlerweile erstatten viele Krankenkassen diese Prophylaxemaßnahmen. Eine Liste der Kassenleistungen findet sich  hier.

Auch wenn die Schutzimpfungen und Malariamedikamente von gesetzlichen und privaten Kassen bezahlt werden, so muß für eine 136 Tage dauernde Afrika-Tour zusätzlich eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden.

Hierbei sind die Tarife altersabhängig und variieren je nach Anbieter von 80 Cent pro Tag (x136 Tage = 108,80 €) bis 617 € für fünf Monate bei über 76 Jährigen.

Dafür wird der Transport ins Krankenhaus, die medizinische Behandlung und gegebenenfalls der Rücktransport nach Deutschland übernommen. Doch was tun, wenn weit und breit kein Krankenhaus in der Nähe ist?

Dazu haben die Teilnehmer der Camp Challenge noch für 50 € Jahresbeitrag eine Mitgliedschaft bei den "Flying Doctors"  abgeschlossen. Im Umkreis von 1000km um Nairobi herum fliegen diese Ärzte notfallmäßig in die entlegenen Gebiete Kenias und Tansanias und bergen bei Bedarf Kranke und Verletzte.
Wollen wir hoffen, daß es niemals nötig sein wird!

Ja, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.....und sollte außerdem gut vorbereitet sein.

 

 

 

 

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