Liebe Freunde,


tempus fugit - die Zeit vergeht....und das wie im Fluge.


Wo ist das Jahr geblieben? Wir verbringen wieder einmal den Jahreswechsel im Harzer Schnee und wollen versuchen, 2009 in Worte zu fassen.

Für alle Lesefaulen gibt es ja traditionell eine Kurzversion:
Unser Motto für das vergangene Jahr haben wir Dr. Eckart von Hirschhausen entliehen. Er behauptet: „Wer lacht hat mehr vom Leben." Außerdem hat er herausgefunden, daß Kinder 400 Mal am Tag lachen, Erwachsene nur noch 15 Mal und Tote gar nicht mehr.... Die Tendenz ist also im Laufe des Lebens eindeutig abnehmend. Daher haben wir versucht, unseren Alltag so lustig und locker wie nur möglich zu gestalten - als eine Art Vorsorge gegen Krankheiten im Allgemeinen und das Älterwerden im Besonderen.
Hat sogar geklappt!
Geholfen haben uns bei dieser Vorbeugemaßnahme unzählige Wohnmobil-Touren verbunden mit Outdoor-Aktivitäten verschiedenster Art. Wenn man „Glück" definiert als „Lebenszufriedenheit", dann hatten wir in 2009 tonnenweise Glück. Wir wissen schon kaum noch wohin damit - daher packen wir jedem unserer Freunde ein Kilo davon ein und schicken es als Anhang mit...für das kommende Jahr, man kann ja nie wissen, wozu es mal gut sein kann.

Und nun für Interessierte die ausführlichere Version:

Wie erging es uns beiden in 2009 ?

Wir haben acht Stunden täglich gearbeitet, hatten 30 Tage Urlaub - wie alle anderen Arbeitnehmer auch - und 52 Samstage und Sonntage zur freien Verfügung. Da wir nur selten in unserer Wohnung waren, konnten wir Haus- und Gartenarbeit auf ein Minimum beschränken und stattdessen mit unserem Wohnmobil überall dort sein, wo etwas los war, wo der Bär tanzte, wo die Action war.

Im Januar rutschen wir wie im Vorjahr im dicken Schnee ins neue Jahr und drehen in Braunlage auf den Loipen unsere Runden. Manchmal müssen wir auf unserem Hinterteil „notlanden" was aber nichts ist, gegen die allseits bestaunte Airbus-Notlandung auf dem Hudson River. Barack Obama wird erster schwarzer Präsident der USA und wir sehen zum ersten Mal „Dinner for one" auf Plattdeutsch in Sankt Peter-Ording. Die Große Koalition beschließt ein 50-Milliarden Konjunkturpaket, um das Wirtschaftwachstum zu beschleunigen. Wir entschleunigen in der Pfahlbausauna bei leiser klassischer Musik und dem Anblick der Sonne, die blutrot im Meer versinkt. In Hessen gewinnen CDU und FDP die Mehrheit im Landtag und besiegeln damit das Schicksal der SPD-Chefin Ypsilanti mit der schlechtesten Wahlbeteiligung seit 50 Jahren. Die Beteiligung bei der langen Saunanacht in Wedel ist ungebrochen hoch.

Im Februar gehen uralte Traditionen zu Ende: Schiesser und Märklin melden Insolvenz an und unsere Freunde Heinz und Regina laden zum 13. und letzten Leuchtturm-Lauf ein. Wir sind bei Schneetreiben dabei und sagen hiermit Danke für die tollen Veranstaltungen, die jedes Jahr unser Lauf-Highlight waren. In Berlin brennt die Luft im Wirtschaftsministerium. Minister Glos tritt zurück nachdem er im Bundestag als „Schlaftablette auf zwei Beinen" verspottet wird, K.T. zu Guttenberg brennt darauf, sich als Nachfolger medienwirksam in Szene zu setzen. Wir fahren zum Biikebrennen an die Nordsee. In Afrika feiert Simbabwes Staatschef Mugabe in seinem bettelarmen Land mit 2000 Flaschen Champagner und 8000 Hummern im großen Stil seinen 85. Geburtstag. Wir feiern die Einweihung der Kalahari-Sauna in der Therme von Kaltenkirchen mit afrikanischen Trommeln und sanftem Löwengebrüll bei 65° C.

Im März ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den THW Kiel, die bis dato beste Handballmannschaft Deutschlands. Ihr Manager soll Champions-League-Spiele verschoben und den Pokal von den Schiedsrichtern gekauft haben. Wir kaufen uns lieber das Wellness-Paket im Seebad Boltenhagen. Im Regenbogen-Camp gibt es einen Wochenend-Komplettpreis für Stellplatz und zwei Tage unbegrenzten Saunabesuch. Bahnchef Mehdorn muß nach zehn Jahren an der DB-Spitze unehrenhaft zurücktreten, denn mit flächendeckender Email- und Kontenüberwachung der Mitarbeiter treibt die Bespitzelungsaffäre seltsame Blüten. Wir erfreuen uns zum Frühlingsanfang lieber an der lila Blütenpracht beim Krokusblütenfest in Husum.

Im April klonen Südkoreanische Forscher Hunde, die durch ein fluoreszierendes Gen im Dunkeln leuchten. Was wie ein Aprilscherz klingt, ist wirklich wahr. Zum 1. April haben wir auch eine Überraschung auf Lager: Unsere Homepage www.phoenix-on-tour.npage.de geht „auf Sendung". Viele nette Kontakte ergeben sich aus diesem virtuellen Zuhause für uns.
Aber nicht nur virtuell auch „in echt" fühlen wir uns vernetzt. Das spüren wir besonders beim Öjendorfer See Marathon, bei dem wir mit vielen Lauffreunden den Frühling begrüßen. Als die Schweinegrippe so richtig zuschlägt, retten wir uns zum Osterurlaub auf die Insel Rügen. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Natur pur, kein Mundschutz nötig! Einer wird jedoch dahingerafft - wenn auch nicht von der Seuche. „Klinsi raus" rufen die Bayern-Fans und so sind die Tage des extravaganten Trainers gezählt. Wir zählen die Kilometer bei der Harzquerung und als wir bei 52 angekommen sind, ist das Ziel in Sichtweite. Nach so einem schweren Landschaftslauf haben wir uns dann eine Woche Wanderurlaub in Braunlage verdient, oder?

Im Mai erschüttert der Spesenskandal der britischen Abgeordneten die Welt. Fast die Hälfte der Parlamentarier hatte sich über Jahre auf Staatskosten bereichert und sich Tennisplätze und Zweitwohnsitze kostenlos ergaunert. Unser Zweitwohnsitz ist auch an einem Wochenende kostenlos, denn wir folgen einer Einladung der Campingplatzbesitzerin in Sankt Peter-Ording, die sich bei uns für die Verlinkung ihres Platzes im SPO-Bericht auf unserer Homepage bedanken will. Toll, oder? RTL hat schließlich auch Werbeeinnahmen... Horst Köhler setzt sich bei der Wahl zum Bundespräsidenten gegen Gesine Schwan durch und hält ergriffen eine Rede im Plenarsaal unter dem Bundesadler. Wir verbringen zehn naturverbundene Tage an der Müritz meist mit verrenktem Kopf immer Ausschau haltend nach dem Fischadler, der oft majestätisch am blauen Himmel seine Kreise zieht.

Im Juni heiratet Boris Becker endlich mal wieder. Wir fliegen zur Hochzeit unseres ältesten Sohnes   nach Stuttgart und erleben ein großes Familienfest bei strahlendem Sommerwetter. Die Biergartenkultur in Süddeutschland hat schon etwas Besonderes. Aber auch in Norddeutschland wird Gerstensaft ausgeschenkt und das während der Kieler Woche nicht zu knapp. Wir bleiben zwei Wochenenden lang zuhause, denn in Kiel tanzt der Bär, es steppt die Stadt während des größten Segel-Events der Welt. Michael Jacksons tragischer Tod führt dazu, daß auf allen Bühnen an der Förde seine Stimme noch einmal erklingt. The show must go on...

 

Im Juli läßt sich Ulla Schmidt ihren 100.000 Euro teuren Dienstwagen im Spanienurlaub klauen. Sie hatte ihn in den 2400 km entfernten Urlaubsort chauffieren lassen, um ihr „Büro immer dabei zu haben". Vornehm geht die Welt zugrunde....Wir erleben auch ein vornehmes Wochenende auf dem noblen Landgut Stocksee bei Plön. Hier kann man wunderbar mit dem Wohnmobil im Grünen stehen und klassischer Musik in der Konzertscheune lauschen. Musikfest auf dem Lande! Über unser mobiles Internet können wir auch von unterwegs unsere Homepage jeder Zeit aktualisieren und neue Berichte brandaktuell veröffentlichen. Ist schon gut, wenn man sein „Büro immer dabei hat". Manager Wendelin Wiedeking wird bei Porsche rausgemobbt. Die geplante VW-Übernahme ist gescheitert und von den geforderten 140 Millionen Euro Abfindung bekommt er auch nur 50 Millionen. Wahrscheinlich hätte er gut daran getan, mit uns zum Kite-Surf-Worldcup nach Sankt Peter-Ording zu fahren. Dort war zehn Tage lang sagenhafte Stimmung am Strand, die ihren Höhepunkt fand in einem Gratis-Open-Air-Konzert der Gruppe Silbermond. Ihr Zugabelied haben sie wahrscheinlich extra für Wendelin gesungen: „Gib mir 'n kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt, in der nichts sicher scheint. Gib mir in dieser schweren Zeit irgendwas das bleibt."

Im August kapern Seeräuber die „Arctic Sea", die angeblich Holz geladen hat und zunächst zwei Wochen lang spurlos verschwunden bleibt. Wir fahren übers Wochenende nach Schleswig, wo es zwar keine Seeräuber aber dafür schaurig-schöne Kämpfer bei den Wikingerspielen gibt. In Berlin kämpfen die Sportler bei der Leichtathletik-WM um Titel und Medaillen. Während Usain Bolt beim 100m-Lauf nach 41 Schritten und 9,58 Sekunden als Schnellster im Ziel ist, beklatschen wir im Nordseebad Büsum den Sieger beim Springreit-Turnier im Watt. In Italien wird der europäische Rekord-Jackpot geknackt und der Lotto-König erhält 148 Millionen Euro ausbezahlt. Wir verbringen den heißesten Tag des Jahres in der Lüneburger Heide und erleben nach zehn Tagen lila Blütenpracht die Krönung der Heidekönigin.

Im September bekommt bei der Bundestagswahl die Piratenpartei 2% der Stimmen. Ihr einziges Wahlziel ist „Freiheit fürs Internet". Wir besuchen den Erlebniszoo Hannover, der sich naturgemäß nicht „Freiheit für die Tiere" auf die Fahnen schreiben kann aber diesem Ziel doch schon recht nah kommt. Wir sind sehr beeindruckt von der artgerechten Tierhaltung und dem Gesamtkonzept, das den Eindruck vermittelt, als seien die Tiere frei in ihrem jeweiligen Lebensraum. Wir waren zu einer Familienfeier nach Hannover gekommen und fahren mit ganz vielen neuen Eindrücken und spektakulären Tierfotos im Gepäck wieder nach Hause. Ein Deutscher General gibt in Afghanistan den Befehl zur Bombardierung zweier Tanklaster. Die Mission der Soldaten in Kunduz ist grausam. Wir erleben eine große Menschenansammlung in überaus friedlicher Mission am Timmendorfer Strand. Ein grandioses Open-Air-Konzert von Ich & Ich gefolgt von dem Newcomer Johannes Oerding begeistert Tausende.

Im Oktober sagen nach den erfolgreichen Koalitionsverhandlungen Herr Seehofer und Herr Westerwelle Horst und Guido zueinander. Wir fühlen uns auf Du und Du mit den ganz großen Malern des 20. Jahrhunderts. Auf Schloss Gottorf in Schleswig genießen wir ein Wochenende lang die berühmte K20 Kunstausstellung in der einem ganz schwindelig wird vor lauter Picasso, Matisse und Chagall. Die sonst so kriegerischen Gallier Asterix und Obelix feiern ihren 50jährigen Geburtstag, Barack Obama hingegen erhält den Friedensnobelpreis. Doch was gibt es friedlicheres als ein Wochenende in der Sauna. „Herbstzeit ist Saunazeit", dieses Motto frischen wir jedes Jahr wieder auf und mit Glücksburg, Kaltenkirchen und Wedel haben wir ein paar sehr schöne Saunaanlagen in diesem Monat besucht.

Im November feiert Berlin mit dem Rest der Welt das 20jährige Jubiläum des Mauerfalls. Wir sind mittendrin beim „Fest der Freiheit" und erleben symbolisch den Fall der Mauer ein zweites Mal, denn 1000 bemalte Dominosteine stehen entlang des ehemaligen Mauerverlaufs und werden von Lech Walesa zu Fall gebracht. Wir erkunden zehn Tage lang die Bundeshauptstadt und besuchen und besichtigen Orte, die wir bis dahin - zumindest von innen - nicht kannten. Daraus entsteht ein virtueller Adventskalender für unsere Homepage. Für diese „Bastelarbeit" bleiben wir sogar an zwei Wochenenden zuhause...

Im Dezember soll sich eigentlich ganz Deutschland gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Wir stärken unsere Abwehrkräfte lieber mit Glühwein auf dem Lüneburger Weihnachtsmarkt. In Kopenhagen beschließen die Staatslenker dieser unserer Welt auf einer Klimakonferenz, die Erderwärmung um maximal weitere 2 Grad zuzulassen. Wir wollen dabei helfen, unsere Umwelt zu retten und ziehen für drei Wochen Winterurlaub in unser Wohnmobil, wo wir nur eine Handvoll Quadratmeter heizen müssen. Wir bleiben die ganze Zeit an einem Ort, in Braunlage, und bewegen uns nur mit Ski oder per pedes fort. Und von hier aus dem verschneiten Harz wollen wir Euch alle grüßen und gute Wünsche für das Neue Jahr senden.

 

Wir halten es mit dem unbekannten Verfasser dieser Zeilen:

Dankbarkeit für die Vergangenheit,
Freude an der Gegenwart
und Hoffnung für die Zukunft
und das im selben Augenblick!
Man ist der glücklichste Mensch der Welt!

Bundespräsident Horst Köhler hat in seiner Rede im Reichstag nach seiner Wiederwahl in einem bewegenden Moment zu seiner Frau Eva gesagt: „Jede Stunde ist ein Geschenk mit Dir." So empfinden wir auch unser Leben miteinander und deshalb genießen wir die gemeinsame Zeit so intensiv. Denn das lateinische Zitat geht noch weiter:
„tempus fugit, amor manet" Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt .....
....und alt können wir schließlich immer noch werden.

Bleibt gesund und laßt mal von Euch hören - Eure Kathrin und Hans-Hermann

PS: zum Jahreswechsel 09/10 konnten wir den 10 000. Besucher unser Homepage begrüßen!

Wir freuen uns!

 

 

 
 

 

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