39. Woche 2012

Lange nicht gesehen & doch wiedererkannt

Oh, was haben wir für Zuschriften bekommen, bloß weil wir einen unvorsichtigen Ausspruch getan haben im letzten Wochenbericht:
"Der Vorteil an unserer Umstellung vom Tages- auf einen Wochenbericht liegt auch darin, daß wir auf diese Weise den einen oder anderen Saunabesuch unterschlagen können. Wir lassen ihn dann quasi im übrigen Wochengeschehen schlicht und einfach untergehen...."

Das hätten wir lieber nicht so deutlich sagen dürfen. Gut, wir nehmen es zurück und geloben Besserung. Ab jetzt berichten wir wahrheitsgemäß und vollständig.

Dann geht es also schon mit einem Montag los, der verregnet war und uns in die Saunalandschaft von Bad Wörishofen lockte. Die Dame vom Servicepersonal, die um 11 Uhr den ersten Aufguß zelebrierte, gab uns die Bestätigung, die wir brauchten: "Sie haben heute die richtige Entscheidung getroffen mit Ihrem Besuch in unserer Therme. Es soll den ganzen Tag über regnen und das Wetter wird zum Nachmittag hin noch schlechter werden." Na super!

Also retteten wir uns nacheinander in die vielen wirklich bezaubernd schönen Schwitzstuben und brachten wieder einmal unsere kleine Spionagekamera zum Einsatz. Wir behaupten ja immer, eine Geschichte sei nur eine Geschichte, wenn es auch ein Foto dazu gibt......

In der Kräutersauna spürten wir die sanfte Wärme mit Seeblick und in der Meditationssauna folgten unsere Blicke den beruhigenden Bewegungen der riesigen Kois, die hinter dickem Glas im Fischteich ihre Runden zogen. Im Januar 2011 hatten wir hier schon einmal einen wettertechnisch stark eingeschränkten Tag verschwitzt. So war uns die Anlage vertraut und gleichzeitig freuten wir uns über die inzwischen hinzugekommenen Erweiterungsbauten.

Am Dienstag war der Regen wie weggeblasen und die Wanderstöcke kamen zum Einsatz. Um Bad Wörishofen herum erstreckt sich eine sanfte Hügellandschaft, die zu Outdoor-Aktivitäten einlädt.

Außerdem ist das Leben schließlich eine einzige Mischkalkulation. Am Vortag in der Sauna bestand die körperliche Betätigung hauptsächlich aus passivem Schwitzen. Beim Wandern wollten wir die Poren auch aktiv öffnen.

Am Mittwoch kam noch eine weitere Dimension hinzu. Nach passiver Ruhe und aktiver Freizeitbeschäftigung hörten wir nun die Pflicht rufen und erledigten Hausarbeit im und ums Wohnmobil.

Kaum hatten wir für Ordnung und Sauberkeit gesorgt und die Felgen blitzten in der Sonne, kamen zwei wohlbekannte Gesichter in ihrem Carthago um die Ecke. Unsere Freunde Mari und Ecki sehen wir zwar nur in größeren Abständen aber wir setzen unsere Gespräche immer dort wieder an, wo wir Wochen oder Monate vorher aufgehört haben. Wir freuten uns sehr, daß wir wieder so viel lachen mußten wie immer, daß sich die beiden nicht verändert haben und daß wir uns auch ohne festen Wohnsitz niemals aus den Augen verlieren.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen bayerischer Gastfreundschaft. Unsere treue Leserin aus Schwaighausen, die Allgäu-Evi, hatte wieder einmal zum Besuch geladen und wir ließen uns überraschen, was sie denn wohl diesmal aus dem Hut zaubern würde. Und tatsächlich ließ ihr Mann Hans den Korken knallen, denn es gab bereits um 10 Uhr morgens einen Sektempfang vor dem Kuhstall (inklusive Hakuna-Matata-Begrüßungsplakat).

In Evis Rundumpaket war aber nicht nur ein Besichtigungs-Gang durch den Milchkuh-Betrieb inbegriffen, sondern auch ein Besuch der weltbekannten Basilika zu Ottobeuren. Ein Erlebnis!

Jeder erfolgreiche Eventmanager weiß, daß das Tagesprogramm aus einer ausgewogenen Mischung von Kultur und Küche bestehen sollte. Oder anders gesagt: Man füttere Geist und Körper!

 Auch Evi hatte sich dazu ihre Gedanken gemacht. Im Vorfeld schmetterte sie unser Angebot, etwas zum Kaffee mitzubringen, mit den Worten ab: "Ich sehe den Kuchen für Euren Besuch schon vor meinem geistigen Auge."
Und plötzlich sahen auch wir dieses Meisterwerk an Backkunst und Allgäuer Kreativität vor unseren Augen - und zwar ganz real! Evi hatte gebastelt und verziert und herausgekommen war eine afrikanische Schwarzwälder Kirschtorte. WOW! Hut ab! Und geschmeckt hat sie auch noch......

Auch unsere Evi hatten wir nun länger nicht gesehen aber wir haben dieses Power-Weib ohne Probleme wiedererkannt. Die Allgäu-Evi ist einfach ein unverwechselbares Unikat! Außerdem redet sie so viel, so fröhlich und so lustig, daß man nach einem Tag meint, man hätte einen dreiwöchigen Urlaub auf dem Bauernhof mit ihr verbracht.

Wer nun glaubt, wir hätten den Rest der Woche keine Unterhaltung mehr gehabt (.....weil die Evi das vorweg genommen hatte....), der täuscht sich gewaltig. Auf dem Stellplatz in Memmingen kam es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zum ersten PHOENIX-ALPA-Treffen.

Auch Jutta und Holger haben wir gleich wiedererkannt. Obwohl Holger uns mit den Worten begrüßte: "Long time no see". Und in der Tat! Vor genau einem Jahr hatten wir das Wochenende zum 3. Oktober gemeinsam am Neckarufer in Heidelberg verbracht. Damals waren die beiden noch auf Feiertage zur Freizeitgestaltung angewiesen. Bereits beim vorherigen Treffen hatten sie vom Ausstieg gesprochen und sich bei uns erkundigt, wie wir dieses mobile Leben realisiert haben. In Heidelberg dann wurden ihre Fragen immer konkreter und in diesem Frühjahr kauften sie sich einen Dethleffs Alpa, kündigten ihre Wohnung und verwirklichten ihren Traum vom Leben im Wohnmobil. Wenn wir nicht aufpassen, bricht der Immobilienmarkt noch zusammen...... !

Natürlich wurde es spät, bis wir uns im gemütlichen Alpa gegenseitig unsere Geschichten erzählt hatten.

Von Memmingen ging die Fahrt etwa 60 Kilometer weiter bis nach Lindau am Bodensee. Hier sind wir auf dem Campingplatz Gitzenweiler Hof umringt von Pössl-Fahrzeugen. An diesem verlängerten Wochenende findet hier das Pössl-Jahrestreffen statt und wir werden das Kuga-Reiseleiter-Team nach Kräften unterstützen.

Kann so viel Leben in eine einzige Woche passen? Manchmal wundern wir uns.....

Fazit:

Menschliches Glück stammt nicht so sehr aus großen Glücksfällen, die sich selten ereignen, als vielmehr aus kleinen glücklichen Umständen, die jeden Tag vorkommen.
(Benjamin Franklin)


 

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