Samstag, 21. März  2020
Wir sind zurück in Deutschland 

Liebe Leser, liebe Abenteurer! 

Die Welt ist nicht mehr die, die sie war, als wir uns vor zwei Monaten auf den Weg machten, um abermals eine große Tour durchs Südliche Afrika zu leiten. Damals - Mitte Januar - hatten die Medien die Nachricht von einem neuen aggressiven Virus verbreitet, das in China sein Unwesen trieb. 
Wir fühlten uns nicht direkt betroffen, da wir uns nach zwei Jahren China-Einsatz in 2020 nicht für eine Reiseleitung in China hatten einteilen lassen. Mit Sorge dachten wir allerdings darüber nach, ob die Seidenstraßen-Tour in diesem Jahr überhaupt stattfinden könnte.

Dann erlebten wir eine spannende Afrika-Rundreise und fühlten uns wieder eins mit dem schwarzen Kontinent. Nach und nach fand das Corona-Virus seinen Weg nach Europa und in den Rest der Welt. Während der letzten Tage der Afrika-Tour wuchs die Sorge und Anspannung, was uns wohl nach unserer Rückkehr in Deutschland erwarten würde und ob es überhaupt eine zeitnahe Rückkehr geben würde.

Immer mehr Länder riegelten ihre Grenzen ab und in der Tat schafften wir es gerade so mit dem letzten Flug, der aus Südafrika hinausging, zurück in die Heimat.

Als wir am Mittwoch, den 18. März, in Frankfurt wieder deutschen Boden unter den Füßen hatten, konnten wir unser Glück kaum fassen. Wir waren dankbar, die uns anvertraute Reisegruppe heil nach Hause gebracht und damit unseren vorerst letzten Auftrag erfolgreich abgeschlossen zu haben. 

Welche Gedanken ergeben sich daraus für uns? Obwohl wir reise- und abenteuerlustig sind und besonders in den letzten acht Jahren auf allen Kontinenten dieser Erde unterwegs waren - in der Krise möchte man so schnell wie möglich nach Hause. Wir sind froh, einen deutschen Pass zu besitzen und wir sind nun einfach unfaßbar erleichtert, in dieser bedrohlichen Weltlage in der Heimat zu sein.

Egal, wie sehr sich diese Krise auch verschärfen mag, wir fühlen uns am sichersten in Deutschland. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Wir halten uns an die vorgeschriebenen Abstandsregeln und werden anstatt zu reisen lieber Bücher lesen und in Erinnerungen schwelgen. Man könnte es auch „entschleunigen“ nennen.

Wir hören und sehen uns.......früher oder später.

PS. Wie schön, daß sich beim Bäcker niemand mehr über die Bonpflicht aufregt und alle einfach dankbar sind, daß es überhaupt noch Brot gibt.....und Bäckereifachverkäufer, die dafür sorgen, daß wir es auch bekommen - egal ob man das Ganze nun gendert und auch die VerkäuferInnen und die Diversen mit einbezieht. Schön, wenn wir alle wieder etwas geerdet werden und erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben:

Gesundheit, Frieden und Solidarität.

In diesem Sinne: Keep calm and stay home! Bleibt gesund!


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